Gedanken von Stadträtin Eleonore Hefner zu "Wagners" Ring in Ludwigshafen

Veröffentlicht am 06.02.2010 in Kommunales
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Ludwigshafen und Halle wollen in den kommenden Jahren gemeinsam Richard Wagners «Ring der Nibelungen» auf die Bühne bringen. Dazu werden die Theater, Oper und Orchester GmbH in Halle, das Ludwigshafener Theater im Pfalzbau sowie die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz kooperieren. Regie bei dem Gemeinschaftsprojekt übernimmt Pfalzbau-Intendant Hansgünther Heyme, die musikalische Leitung liegt in den Händen von Karl-Heinz Steffens, dem Chefdirigenten der beiden beteiligten Orchester aus Halle und Ludwigshafen. Geplant ist, dass in den Jahren von 2010 bis 2012 zunächst nacheinander die vier Teile des Rings gezeigt werden: «Das Rheingold» im November 2010, «Die Walküre» im September/Oktober 2011 sowie "Siegfried» im Frühjahr 2012 und die «Götterdämmerung» im Herbst 2012.
«Wir sind stolz darauf, dieses deutsch-deutsche Kooperationsprojekt mitzutragen», sagte die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin. Die Kosten des Projekts stehen nach Angaben von Ludwigshafens Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg noch nicht endgültig fest. «Wir stehen am Beginn eines Riesenprojekts, laut unseren Kalkulationen können wir das gemeinsam stemmen», sagte Reifenberg (Deutscher Kulturrat online - 21.10.2009 - Von Stephen Wolf - ddp, KIZ)
Die Zuversicht der Kulturdezernentin, die im gleichen Atemzug zwar nicht weiß, wie hoch die Kosten sind, aber sicher ist, sie stemmen zu können, verwundert sehr. Die SPD-Fraktion formulierte im Kulturausschuss ihre Bedenken bezüglich des Kostenumfangs und der Finanzierung. Auch sind die Auswirkungen auf die Gesamtplanungen des Theaters sicher nicht unerheblich: Bleiben genug Mittel für das restliche Programm?

Fraglich ist auch, ob diese Inszenierung für Ludwigshafen unverzichtbar ist, ob sie gar ein Mittel gegen sinkende Zuschauerzahlen im Theater ist. Zur verabredeten „Zukunftsvision“ der Metropolregion und der vereinbarten Zusammenarbeit passt sie nicht. Mannheim hat eine ausgewiesene, traditionsreiche Wagnerbühne (und auch die entsprechenden Mittel). Muss man hier aus Prestigegründen in Konkurrenz treten?
Verwundert reibt man sich die Augen. Was treibt die Stadtspitze, was will die Kulturdezernentin? Wo finden wir im Rhein das Gold, damit auch Ludwigshafen sein Haus Wahnfried bekommt? Möge Alberichs Fluch uns nicht treffen:

"Wie durch Fluch er mir geriet, verflucht sei dieser Ring!
Gab sein Gold mir Macht ohne Maß,
nun zeug’ sein Zauber Tod dem, der ihn trägt!
Kein Froher soll seiner sich freun;
keinem Glücklichen lache sein lichter Glanz!
Wer ihn besitzt, den sehre die Sorge,
und wer ihn nicht hat, den nage der Neid!
Jeder giere nach seinem Gut,
doch keiner genieße mit Nutzen sein!"

 

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